Pappenmühle

Die Pappenmühle der Familie Bender wurde 1907 in der „Kräutermühle“ (heute Platzenberg 20, Bad Homburg) aufgestellt und musste im Jahre 1966 stillgelegt werden.

Das Endprodukt der Mühle war die sogenannte „handgraue Pappe“ im Gegensatz zu der „maschinengrauen Pappe“. Die handgraue Pappe wurde an der Luft getrocknet, während die maschinengraue Pappe, bedingt durch weitere Rationalisierung und Automatisierung der Maschinen, in einem Arbeitsgang einschließlich des Trocknens entstand. Die Pappenmühle wurde durch Wasserkraft angetrieben. Bei diesen Mühlen handelte es sich in der Regel um Familienbetriebe. Üblicherweise wurde jedoch ein „Pappmacher“ beschäftigt.

Abnehmer der „Pappdeckel“ waren überwiegend Kartonagenfabriken. Es kam jedoch auch vor, dass - wie im Fall der Familie Bender - direkt für eine Fabrik (Farbwerke Höchst) produziert wurde.

Nach dem hier gezeigten Produktionsverfahren betrug die Tagesmenge etwa 250 kg getrockneter Pappe. Diese Produktionsmenge steigerte sich nach dem Zweiten Weltkrieg ungefähr auf das Vierfache.